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STZ Fackel 2009

Steinbach, den 02.01.2009
Silvesterfeuer

Bei Kaiserwetter hinauf zum Bock

Hunderte Menschen wanderten zum Fackelbrand auf den Lohberg in Steinbach Von Sibylle Bießmann

Steinbach - Für viele hundert Menschen gab es einen Tag vor Silvester nur ein Ziel: den Lohberg in Steinbach. Während oben schon am Nachmittag ein riesiges Feuer bei wolkenlosem Himmel loderte, mühten sich die Meisten noch bei klirrender Kälte mit dem steilen Aufstieg. 
Auf Norbert Wiemer und Uwe Thiel warteten am Wandertreffpunkt "Lapps Gasthaus" über 60 Urlauber aus der Region. Schon seit Wiederbelebung des Brauchs Anfang der 90er Jahre führt Norbert Wiemer Urlauber hinauf zum "Bock", wie der Berg in Steinbach genannt wird, und erzählt ihnen auf dem Weg alles Wissenswerte über den Ort und die Umgebung.
Mittlerweile wird der Dreiundsiebzigjährige von Uwe Thiel unterstützt. "Die Füße wollen nicht mehr so." , meint Norbert Wiemer. "Es wird Zeit, dass ein Jüngerer die Führung übernimmt." Einen geeigneten Nachfolger zu finden, sei gar nicht so einfach. Schließlich müsse der sich gut mit den Begebenheiten des Ortes auskennen. "Es ist wichtig, dass die Geschichte unserer Region weitergetragen wird." "Die Leute auf den Berg zu führen ist eine schöne Sache. Ich könnte mir vorstellen, das auch weiterhin zu machen," meinte Uwe Thiel.
Die Urlauber, die sich in diesem Jahr der geführten Wanderung angeschlossen hatten, waren begeistert. Der Achtundsiebzigjährige Helmut Brehm aus Bebra liebt den Rennsteig und ist passionierter Wanderer. "Das war eine sehr schöne Tour. Das wunderbare Wetter tut sein übriges."
Auch Michael Klappach aus Kötzschau bei Leipzig genoss nach der körperlichen Anstrengung mit seinen Freunden vom Tanzclub "Black Riders" aus Markranstädt die schöne Aussicht, dazu die leckere Bratwurst und den wärmenden Glühwein.
Für Sandy Schäfer aus Steinbach und ihren Cousin Alexander Lesser aus Gumpelstadt ist der Weg zum Berg ein alljährliches Muss. "Wir kommen hierher, um Freunde zu treffen und uns auf Silvester einzustimmen."
Auch Gerd Eisenbrandt war wie jedes Jahr schon am Nachmittag mit Freunden von Bad Liebenstein aus bis nach Steinbach gewandert. Im Gepäck durften wärmende Getränke nicht fehlen. "Wir machen die Tour jedes Jahr. Es ist schön, Bekannte zu treffen und die wunderbare Atmosphäre am lodernden Feuer zu erleben.". Auch Matthias und Andrea Tischer hatten es sich mit Familie und Freunden nach ihrer Wanderung von Schweina aus am Feuer gemütlich gemacht.
Zum Genießen der knisternden Flammen und der anheimelnden Stimmung kamen die Mitglieder des Wintersportvereins kaum. Sie waren in diesem Jahr erstmalig die Organisatoren der Veranstaltung. Der von ihnen angebotene Glühwein und die Bratwürste fanden reißenden Absatz. "Dem ehemaligen Ausrichter, dem Heimat- und Trachtenverein, fehlen genügend junge Mitglieder. So haben wir das Ganze übernommen", erklärte Rosemarie Maibaum.
Schon Tage vorher hatten die männlichen Vereinsmitglieder in vielen Arbeitsstunden den riesigen Haufen, den die Steinbacher Bürger das ganze Jahr über mit altem Holz gefüttert hatten, in "einen ansehnlichen Fackel" verwandelt. "Die Menschen sollten beim Abkippen von Holz darauf achten, dass nicht alles durcheinander liegt.", wünschte sich Franz Malsch.
Noch bis in die späten Abendstunden standen die Menschen am Feuer und lauschten den Klängen der Altensteiner Musikanten. Auch das laute Knallen der Böllerschützen durfte nicht fehlen.
Wie Andrea und Matthias Tischer mit Freunden undFamilie feierten viele Menschen den Jahreswechselauf dem Lohberg in Steinbach.Bild: Sibylle Bießmann
 

Bild zur Meldung: STZ Fackel 2009